Der Verein
Der Verein wurde am 20.02.2008 in Brome durch 20 Gründungsmitglieder ins Leben gerufen. Die Gemeinnützigkeit ist durch das Finanzamt Gifhorn festgestellt. Der Verein wird im Vereinsregister des Amtsgerichtes Braunschweig geführt.
Der Verein hat zum Ziel, zunächst die Bahntrasse Radenbeck bis Rühen als Teilstück der OHE-Strecke Wittingen-Brome-Rühen (Ohretalbahn, Strecke der Osthannoverschen Eisenbahn) für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu erhalten. Zunächst wird nach der Erstellung einer Machbarkeitsstudie ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen beauftragt, die verkehrlichen und betriebswirtschaftlichen Erfordernisse zu entwickeln.
Dabei wird ein vierstufiges Konzept verfolgt:
Stufe I: Wiederherstellung der Strecke und Aufnahme eines touristischen Verkehrs
Stufe II: Aufnahme des SchienenPersonenNahVerkehrs (SPNV)
Stufe III: Aufnahme des Güterverkehrs
Stufe IV: Fortführung der Strecke bis nach Wolfsburg durch eine Neubaustrecke
Damit entsteht eine Bahnverbindung zu den schon bestehenden Bahnanschlusspunkten Wittingen und Wolfsburg. Der Verein verfolgt damit keine eigenen betriebswirtschaftlichen Zwecke.
Betätigungsfelder
Förderverein Ohretalbahn e.V. Der Vereinszweck findet seine gemeinnützige Begründung in folgenden, aus dem obigen Konzept ableitbaren
Betätigungsfeldern:
Erhaltung der Umwelt durch eine geänderte Verkehrspolitik
Der Bahnverkehr ist eine Verkehrsart mit einem günstigen Verhältnis der eingesetzten Energie zur Transportleistung. Er hilft deshalb, den drohenden Klimawandel in seinen Auswirkungen abzumildern.
Erhaltung der Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen
Durch die Verknappung der Energieressourcen besteht die Gefahr, dass die Mobilität für alle Einkommensschichten nicht mehr gewährleistet werden kann. In besonderem Maße gilt dies für die ältere und einkommensschwache Bevölkerung. Es besteht die Notwendigkeit, sozial verantwortlich zu handeln. Deshalb setzt sich der Verein am Beispiel der Ohretalbahn dafür ein, dass die Einwohner aus der Fläche des Landkreises Gifhorn durch ein Bahnnetz die Städte Braunschweig, Gifhorn, Uelzen und Wolfsburg kosten- und zeitgünstig erreichen können. Ferner werden auch für die Arbeitnehmer die Chancen auf dem Arbeitsmarkt der umliegenden Städte offen gehalten, ohne dass ein Wohnortwechsel erforderlich ist.
Bildung und Erziehung
Das Wirken des Vereines soll auch für die Heranwachsenden modellhaften Charakter haben. Jugendliche sollen lernen, wie man verantwortungsvoll und aktiv den Bedrohungen des Klimawandels begegnen kann, ohne auf die Lebensqualität einer komfortablen Mobilität zu verzichten. Dies wird durch einen preisgünstigen Eisenbahnverkehr erreicht. Damit wirkt man den weit verbreiteten Zukunftsängsten entgegen, unter denen besonders die Heranwachsenden leiden. Ferner werden die Jugendlichen angehalten, durch sinnvolles, eigenes, öffentliches Handeln der weitverbreiteten Politikverdrossenheit zu begegnen.
Landschafts- und Denkmalschutz
Mit der Wiederinbetriebnahme der Ohretalbahn wird eine historische Bahnlinie aus dem Jahr 1909 für die Nachwelt erhalten. Die zu erhaltende Bahn ermöglicht die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, ohne dazu weitere Flächen aus einer noch intakten Umwelt zu verwenden. Über die zunächst bei Rühen endende Bahnlinie kann das Naturschutzgebiet Drömling für Besucher umweltfreundlich erschlossen werden. In Hankensbüttel, dem Nachbarort von Wittingen, besteht die Möglichkeit, das Otternzentrum und das Kloster Isenhagen zu besuchen. Die Bahn kommt dabei durch ihre Transportkapazität dem Fahrradtourismus in besonderem Maße entgegen.
Förderung des Heimatgedankens
Die Wiederbelebung der Bahnstrecke beseitigt die Folgen der Deutschen Teilung. Der Eisernen Vorhang unterbrach die Streckenführung nach Oebisfelde bei Rühen. Die Weiterführung der Bahnlinie zum Oberzentrum Wolfsburg stellt somit weitgehend den alten Zustand vor der Teilung wieder her. Die Anwohner können sich mit der wiederhergestellten Eisenbahn als „ihrer Bahn“ identifizieren.